Gesundheit
| 07.03.2024

Gemeinsamer Weg bei der medizinischen Versorgung

Außenansicht des Primärversorgungszentrums Mauer als Rohbau
Am 2. April nimmt die Primärversorgungseinheit in Mauer mit vier AllgemeinmedizinerInnen ihre Tätigkeit auf. Vorerst erfolgt die Versorgung in der bestehenden Ordination in Mauer. Bis Ende des Sommers ist die Übersiedelung in das neue Primärversorgungszentrum in Mauer (Foto) geplant.

Bürgermeister Christian Haberhauer und Gesundheitsstadträtin Beate Hochstrasser luden die Amstettner Ärzteschaft zu einem Runden Tisch ins Rathaus.

Thema war die hausärztliche Versorgung der Bevölkerung. Rund ein Dutzend Allgemeinmediziner ist aktuell in Amstetten sowie in den Ortsteilen tätig. Fast alle davon waren beim Runden Tisch im Rathaus anwesend.

Ärzteschaft schildert aktuelle Situation

Aufgrund der hohen Nachfrage an medizinischen Leistungen stößt die Ärzteschaft an ihre Grenzen. Die Amstettner Ärztinnen und Ärzte betreuen, aufgrund der allgemein angespannten Situation bei der hausärztlichen Betreuung, neben Patientinnen und Patienten aus dem Stadtgemeindegebiet auch Personen aus dem Umland. Zudem steigt wegen des Fachärztemangels die Nachfrage für fachärztliche Hilfe – vor allem im Bereich Kinder-, Frauen- und Hautärzte sowie der Kassenpsychiatrie. Hinzu kommt ein enormer Verwaltungsaufwand, welcher Ressourcen bindet und die Ärzteschaft fordert. Als Ursache für die momentane Situation wird u.a. auf Entscheidungen und Entwicklungen der letzten beiden Jahrzehnte im Gesundheitsbereich verwiesen.

In diesem Zusammenhang appelliert die Ärzteschaft an die Bevölkerung, nur in akuten und dringenden Fällen das medizinische Versorgungsangebot am Wochenende in Anspruch zu nehmen.

„Im Gespräch zeigte sich die Komplexität des Themas und die vielen Einflussfaktoren, die zur aktuellen Situation hinführen“, berichtet Gesundheitsstadträtin Beate Hochstrasser.

Gemeinsame Lösungsansätze und weitere Vorgehensweise

Die Stadt Amstetten ist bemüht im Rahmen ihrer Möglichkeiten Maßnahmen zu setzen, um die Situation für die Patientinnen und Patienten sowie der Ärztinnen und Ärzte zu verbessern.

Am 2. April nimmt die Primärversorgungseinheit in Mauer mit vier AllgemeinmedizinerInnen ihre Tätigkeit auf. Die Ordination wird wochentags von 7 bis 19 Uhr geöffnet sein. Vorerst erfolgt die Versorgung in der bestehenden Ordination in Mauer. Bis Ende des Sommers ist die Übersiedelung in das neue Primärversorgungszentrum in Mauer geplant. Das Ärzteteam hat sich bereiterklärt künftig an den Wochenenddiensten mitzuwirken. Damit ergänzen sie das bestehende Versorgungsangebot am Wochenende (1 Arzt pro Monat).

Ebenfalls ab April öffnet eine neue Kassenordination für Haut- und Geschlechtskrankheiten im Ärztecenter.

Generell wird die Stadt jede Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten bestmöglich unterstützten.

„Gemeinsam mit der Ärzteschaft wird die Stadt weitere Maßnahmen erarbeiten, um die Situation zu entspannen. Eine grundlegende Forderung der Stadt, gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten, an die zuständigen und übergeordneten Stellen ist es, mehr Planstellen zu schaffen“, so Bürgermeister Christian Haberhauer.

Um auf die Problematik hinzuweisen, wurde vom Gemeinderat in der letzten Gemeinderatssitzung eine Resolution an alle zuständigen Landesräte sowie an die Österreichische Ärztekammer und Österreichische Gesundheitskasse verabschiedet.

„In weiterer Folge sind Treffen mit den genannten Stellen geplant, um die Anliegen der Ärztinnen und Ärzte auch im persönlichen Gespräch vorzubringen. Wir möchten hier eine rasche und gute Lösung auf kommunaler Ebene erzielen“, erklärt die Gesundheitsstadträtin.

„Um die medizinische Versorgung am Wochenende nachhaltig zu verbessern, würde sich Amstetten als Pilotstadt eignen. Erste Ideen dazu wurden im Zuge unseres Gesprächs mit den Ärztinnen und Ärzten gefunden“, berichtet der Bürgermeister.

„Gemeinsam mit Bürgermeister Christian Haberhauer möchte ich mich bei allen Ärztinnen und Ärzten für den Austausch am Runden Tisch herzlich bedanken“, so Gesundheitsstadträtin Hochstrasser.

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