50 Jahre Großgemeinde

Eine Zeitreise in historischen Zeitungsausschnitten.

Foto vom Citybus 1992
Foto vom Citybus 1992

Kapitel-Übersicht:

Die Hintergründe der Gemeindezusammenlegung

1970 titelte der Amstettner Anzeiger: „Heiße Debatten um Zwerggemeinden“

„In der sommerlichen Hitze wird in so manchen niederösterreichischen Ort recht heiß über die beabsichtigte Gemeindezusammenlegung diskutiert. In nahezu 500 Gemeinden bemüht man sich Klarheit über die künftige Entwicklung und damit über die Strukturverbesserung zu erlangen. Anfang September werden sich die einzelnen Gemeinden zu den von der Landesregierung angeregten Verschmelzungen äußern.“

Weiter heißt es: „Bekanntlich ist Niederösterreich das Land mit den meisten Zwerggemeinde, die zum Großteil den modernen Aufgaben der Kommunalpolitik unseres Jahrzehnts nicht mehr gerecht werden können. Von derzeit 1160 Gemeinden haben 720 weniger als 1000 Einwohner.“

„Das vom niederösterreichischen Gemeindereferenten im heurigen Frühjahr vorgelegte Konzept zur Verbesserung der niederösterreichischen Gemeindestruktur sieht die Verringerung der Zahl der Gemeinden auf rund 500 vor. Hand in Hand mit dem Verschwinden der Zwerggemeinden wird sich die Bildung von mindestens 80 Klein- und Mittelstädten mit 5.000 bis 50.000 Einwohnern vollziehen.“

„Die Reaktionen auf diese Initiative sind vielfach kritisch; handelt es sich doch um ein die gesamte Landesstruktur entscheidend veränderndes Vorhaben, das die Wirtschaftskraft des Landes spürbar verbessern kann, aber vielfach auf menschlich bedingte Widerstände stößt. Vor allem in jenen Gemeinden, deren Selbstständigkeit zugunsten einer größeren räumlichen Organisation aufgehen werden soll, ist eine Entscheidung nicht leicht zu treffen.“

(Amstettner Anzeiger, 77. Jahrgang. Nr. 35, 26. August, S. 1)

Bauarbeiten im Rathaushof 1976
Bauarbeiten im Rathaushof 1976

Kleine Gemeinden sollten in den 60er- und 70er-Jahren in größeren Einheiten aufgehen. Dadurch sollte mehr finanzielle Mitteln vom Bund beim Finanzausgleich lukriert werden und damit gleichzeitig die Wirtschaft gestärkt werden. Anderseits sollten die Gemeindestrukturen verbessert um damit die steigenden Anforderungen und Aufgaben erfüllen zu können. Durch die vom Land angestoßenen Maßnahmen verschwanden in Niederösterreich rund zwei Drittel der Gemeinde, die in der Regel unter 1000 Einwohner zählten. Das Gebiet der Stadtgemeinde Amstetten sollte sich im Rahmen dieses Kommunalstrukturverbesserungsgesetzes verdreifachen.

Die Zusammenlegung fand allerdings nicht nur Befürworter, heftige Kritik – sogar ein Bürgerkomitee gegen eine Fusion wurde gegründet – und politische Auseinandersetzungen waren die Folge. Während Amstetten, Ulmerfeld-Hausmening und Mauer unter SPÖ-Führung standen, gab es in Preinsbach eine ÖVP-Mehrheit. Doch 1971 titelte der Amstettner Anzeiger schließlich: „Grünes Licht für Großgemeinde Amstetten“

„Nach schwierigen Verhandlungen zwischen den Vertretern der beiden Landtagsfraktionen konnte in der Vorwoche Einigung über die vorläufig letzte Phase der Gemeindestrukturreform in Niederösterreich erzielt werden. Im Zuge der Einigung wurde auch grünes Licht für die Schaffung der Großgemeinde Amstetten gegeben.  Noch vor dem 15. Mai 1971 werden dem Vernehmen nach die Gemeinderäte von Amstetten, Mauer, Ulmerfeld-Hausmening und Preinsbach beschließen, sich zu einer neuen Großgemeinde Amstetten zusammenzuschließen, die rund 20.000 Einwohner zählen wird. Von besonderer Bedeutung ist, dass die große Gemeinde 5 bis 7 Millionen Schilling jährlich mehr an Ertragsanteilen vom Bund erhalten wird als die bisherigen einzelnen Gemeinden zusammengenommen.“

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 20, 12. Mai 1971)

Blick auf Herz-Jesu Kirche
Blick auf Herz-Jesu Kirche

Die Vereinigung ging in den einzelnen Gemeinden sehr unterschiedlich vonstatten. Die Initiative ging hierbei von der Stadt Amstetten unter Bürgermeister Johann Pölz aus. Die größte Zustimmung für eine Zusammenlegung mit der Stadt Amstetten herrschte dabei in Preinsbach.

Wie Amstetten und Preinsbach zusammenwuchsen

Ursprünglich gab es seitens des Landes Pläne Preinsbach mit Viehdorf zu vereinigen. Dies führte allerdings zu großem Widerstand in der Bevölkerung. Der Amstettner Anzeiger schrieb: „Die Veröffentlichung der im niederösterreichischen Landhaus auf dem grünen Tisch entstandenen Verordnung über die Zwangszusammenlegung von Preinsbach und Viehdorf hat in der Bevölkerung Preinsbachs beträchtliches Aufsehen erregt. Das ist verständlich, denn diese Entscheidung ist so widersinnig, daß sie on keinem vernünftig Denkenden widerspruchlos akzeptiert werden kann. Wenn man bedenkt, daß bei einer Realisierung dieser Zwangsfusionierung etwa Altbürgermeiser KR. Sepp Schmid, Ehrenbürger der Stadt Amstetten, oder der Besitzer des „Paradiesgartls“, Herr Schlemmer, dann Viehdorfer würden und gegebenenfalls das Gemeindeamt in Viehdorf aufsuchen müßten (das Gemeindeamt in Amstetten wäre für sie natürlich viel leichter zu erreichen), wird einem der ganze Unsinn einer solchen Zwangszusammenlegung klar. Noch krasser wäre die Auswirkung der Fusionierung Preinsbach-Viehdorf für den Beisitzer der Kfz.-Werkstätte auf dem Krautberg, Herrn Laumer; auch er würde nach Viehdorf „eingemeindet“ … Man kann verstehen, daß auch im Gemeinderat von Preinsbach die natürliche Verbundenheit mit Amstetten – Schulen, Kirchen, Friedhöfe, Gemeindekanzlei liegen in der Stadt – Ausdruck fand.“

(Amstettner Anzeiger, 77. Jahrgang, Nr. 45, 4. November 1970, S. 1)

Einen großen Unterstützer für eine Zusammenlegung mit Amstetten fand der Preinsbacher Gemeinderat in Amstettens Bürgermeister Johann Pölz. Für den Fall einer freiwilligen Vereinigung versprach Pölz finanzielle Vorteile sowie einen Ortsvorsteher.

Eröffnung Freibad Amstetten
Eröffnung Freibad Amstetten

Schließlich folgte eine Volksbefragung. Das Ergebnis war eindeutig. 87 Prozent stimmten für eine Zusammenlegung mit Amstetten. „Seit Wochen erregte die Frage der Gemeindezusammenlegung die Gemüter der Bewohner der Gemeinde Preinsbach. Ein Vorschlag aus dem Nö. Landhaus sah für 1971 eine Zwangszusammenlegung von Preinsbach und Viehdorf vor. Um nun Klarheit über die Meinung der Bevölkerung von Preinsbach zu erhalten, ließ der Preinsbacher Gemeinderat vergangenen Sonntag, eine Volksbefragung durchführen. Das Ergebnis fiel sehr eindeutig zugunsten einer freiwilligen Fusionierung mit der Stadtgemeinde Amstetten aus. Von 535 Wahlberechtigten machten 443 von ihrem Stimmrecht Gebrauch. 6 Stimmen waren ungültig. 437 gültig. Davon sprachen sich 381 (87 %) für eine Zusammenlegung mit Amstetten 56 (13 %) für eine Zusammenlegung mit Viehdorf aus. Man kann dieses Ergebnis als einen überzeugenden Sieg der Vernunft bezeichnen. Diese so klar ausgesprochenen Volksmeinung wird es dem Gemeinderat von Preinsbach erleichtern, die richtigen Beschlüsse zu fassen.“

(Amstettner Anzeiger, 77. Jahrgang, Nr. 48, 25. November 1970, S. 1)

Die Entwicklung zwischen Preinsbach und Amstetten kann durchaus als ein Zusammenwachsen betrachtet werden. 52,22 km² beträgt die heutige Fläche der Stadtgemeinde Amstetten mit allen Ortsteilen. Dabei betrug vor 1900 die Gemeindefläche lediglich 2,37 km². So lag etwa der Bahnhof in der damals selbstständigen Gemeinde Preinsbach. Im Laufe der Zeit trat Preinsbach allerdings einige Gebiete an Amstetten ab, dass 1897 zur Stadt erhoben wurde: Edla, Dornach, Eggersdorf (1899), Greimpersdorf (1901), Silberweissiedlung und das Industriegebiet im Osten Amstetten (1940er). Der Reitbauernberg zählte ebenso früher zu Preinsbach, wie das Gebiet um die Ardaggerstraße, Viehdorfer Straße oder die Wiener Straße.

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 18, 28. April 1971, S. 5)

Ansicht des Ortsteils Greinsfurth aus der Luft
Luftbild Greinsfurth

Amstetten und Mauer vereinen sich

Ähnlich wie in Preinsbach, gab es auch in Mauer anfangs ganz andere Pläne. Die Vereinigung mit Öhling stand eigentlich auf dem Programm.

„Schon die natürliche und geographische Lage der beiden Gemeinden würde eine Zusammenlegung erforderlich machen. Die beiden Gemeinden sind zwar durch Verlauf des Urlbaches getrennt, jedoch stellen die Wohnzentren ein geschlossenes Ortsbild dar. Im Falle einer Zusammenlegung würde sich am Kirchen- und Volkschulsprengel nichts ändern“, berichtet 1970 der Amstettner Anzeiger über eine Erhebung der Bezirkshauptmannschaft. „Aus diesen Erwägungen heraus empfahl der Bürgermeister, der Gemeinderat möge seinen freiwilligen Zusammenschluß der beiden Gemeinden beschließen.“

(Amstettner Anzeiger, 77. Jahrgang, Nr. 32, 5. August 1970, S. 5)

Daraufhin erfolgte eine Diskussion zwischen den Parteien über Greinsfurth und vor allem Neufurth, das damals Teil der Gemeinde Mauer war. Denn eben alles, was für Mauer und Öhling gelte, wäre vor allem auch auf Neufurth zu übertragen. Die Neufurther sollten per Abstimmung selbst über ihre Zukunft bestimmen könne.

Der Amstettner Anzeiger berichtet …. : „Neufurth, nur durch den Ybbsfluß von der Marktgemeinde Ulmerfeld-Hausmening getrennt, gehört zur Pfarre, zum Friedhofsprengel und zum Volks- und Hauptschulsprengel Ulmerfeld-Hausmening. Die Neufurther Hausfrauen kaufen alle in Ulmerfeld-Hausmening ein, die Bahnstation und der Postsprengel heißten ebenfalls Ulmerfeld-Hausmening. Zur Ortschaft Mauer gibt es so gut wie keine Bindungen, es sei denn, man muß mit Unwillen den weiten Weg zum Gemeindeamt Mauer antreten. Das Kuriose aber ist, daß Neufurth zum Standesamtssprengel Amstetten gehört, obwohl das Standesamt Ulmerfeld-Hausmening keine 200 Meter von der Ortstafel Neufurth entfernt ist. Es gäbe also nichts naheliegenderes, als Neufurth der Großgemeinde Ulmerfeld-Hausmening anzuschließen. So steht es zumindest im Raumordnungskonzept der ÖVP. Über dieses wird der Landtag zu beschließen haben. Es ist also noch „alles drin“. Im Interesse einer Lösung mit Vernunft ist zu hoffen, daß sich die Landesväter auch mit Vernunft entscheiden und den allgemeinen Wünschen der Neufurther Bevölkerung entgegenkommen.“

Ein knappes Jahr später folgte schließlich eine überraschende Wende in der Vereinigungsfrage. Neben einer eventuellen Loslösung von einzelnen Ortsteilen, die enorme wirtschaftliche Konsequenzen auf die Gemeinde Mauer gehabt hätte, wusste der Amstettner Bürgermeister Johann Pölz, ähnlich wie in Preinsbach, auch in Mauer überzeugende Argumente für eine Zusammenlegung mit Amstetten vorzubringen. Der Amstettner Anzeiger berichtet: „Die Mehreinnahmen an Ertragsanteilen machten noch in der bis 1975 dauernden Funktionsperiode des Gemeinderates den Bau einer Volksschule mit Turnsaal und Sportplatz in Mauer möglich, des weiteren den Bau eines Kindergartens in Greinsfurth, die Schaffung von Amtsräumen, die Staubfreimachung aller Gemeindestraßen und die Neuanlage der Rasenfläche des Sportplatzes.“

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 20, 12. Mai 1971, S. 1)

So entschied man sich dafür, dass eine Vereinigung mit Amstetten, Ulmerfeld-Hausmening und Preinsbach „die günstigere Lösung sei“.

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 20, 12. Mai 1971, S. 1)

1981 wurde Neufurth schließlich Teil des Ortsteils Ulmerfeld-Hausmening.

Altes Gemeindeamt in Mauer
Altes Gemeindeamt in Mauer

Als Amstetten und Ulmerfeld-Hausmening fusionierten

Durchaus turbulent ging die Vereinigung von Ulmerfeld-Hausmening mit Amstetten über die Bühne. Hier gab es den heftigsten Widerstand gegen eine Gemeindezusammenlegung. Ulmerfeld und Hausmening hatten sich erst 1965 selbst zu einer „kleinen“ Großgemeinde zusammengeschlossen.

Der Amstettner Anzeiger weiß über die Ausgangssituation zu Beginn der 1970er Jahre zu berichten: „Als sich vor Jahren die beiden Gemeinden Ulmerfeld und Hausmening aus rein sachlichen und wirtschaftlichen Gründen zu einer lebensfähigen Großgemeinde zusammenschlossen, dachte niemand daran, daß diese wirtschaftlich in jeder Weise lebensfähige Gemeinde ihre Selbstständigkeit jemals wieder verlieren könnte. Weist diese Gemeinde doch einen stabilen und ausgeglichenen Gemeindehaushalt auf, um den vielen Gemeinden dieser Größenordnung leid sein kann und tatsächlich ist. Als aber dann im Sommer des Jahres 1970 die Idee von einem Anschluß an Amstetten auftauchte, dachten viele vorerst an einen üblen Scherz, der da gespielt werden sollte. Doch bald stellte sich heraus, daß etwas Reales dahintersteckte und daß hinter den Kulissen bereits verhandelt wurde. Es muß in aller Deutlichkeit festgehalten werden, daß rund 90 Prozent der Bevölkerung von Ulmerfeld-Hausmening gegen einen Anschluß an Amstetten sind. Damals im Spätherbst sind die Wogen zum ersten Mal ziemlich hochgegangen.“

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 20, 12. Mai 1971, S. 5)

Ein Foto von der Ybbsbrücke in Hausmening bei der Brückenverschiebung 1978.
Ybbsbrückenverschiebung 1978

Weitere hitzige Debatten sollten folgen. Der Anzeiger berichtet: „Ein „Komitee zur Erhaltung der Unabhängigkeit von Ulmerfeld-Hausmening“ sammelte Unterschriften bei der Bevölkerung; demgegenüber vertrat die sozialistische Gemeinderatsmehrheit ihre positive Einstellung zur Fusionierung in zwei Flugblättern. Um die Bevölkerung über die Beweggründe der Gemeindezusammenlegung aufzuklären, veranstaltete die Ortsorganisation der SPÖ im Arbeiterheim in Hausmening eine Versammlung, zu der auch Nichtmitglieder geladen waren. Der Saal des Arbeiterheimes war bis zum Bersten gefüllt – schätzungsweise waren etwa 240 Zuhörer, unter ihnen auch ÖVP-Funktionäre, anwesend.“

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 21, 19. Mai 1971, S. 1/2)

Seitens der regierenden SPÖ versuchte man auf Vorteile und Zugeständnisse hinzuweißen: „Insbesondere wird darauf hingewiesen, daß die Erhöhung der Ertragsanteile die beschleunigte Fertigstellung mehrere Vorhaben sichere. So wird die Staubfreimachung aller Gemeindestraßen, die Fertigstellung des im Bau befindlichen Sportzentrum einschließlich des Schwimmbades, der Bau eines Festsaales für Veranstaltungen und die Beschleunigung des Kanalbaues in Aussicht gestellt. Ein Orstvorsteher und Gemeindedienstellen würden die Anliegen der Bevölkerung vertreten.“

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 20, 12. Mai 1971, S. 1)

Trotz Widerstände wurde schließlich die Zusammenlegung beschlossen. Der Amstettner Anzeiger schrieb 1971 über die „Letzte Sitzung des Gemeinderates in der Geschichte des Marktes Ulmerfeld-Hausmening“: „Da die Bildung der Großgemeinde Amstetten mit 1. Jänner 1972 wirksam wird, war die am 10. Dezember abgehaltenen Sitzung des Gemeinderates die letzte dieser Art. Bekanntlich hat sich vor einigen Monaten die sozialistische Mehrheitsfraktion nach reichlichen Prüfungen und Überlegungen entschlossen, den mutigen Schritt in die Zukunft zu tun und der Bildung einer leistungsfähigen Großgemeinde zuzustimmen. Nach zahlreichen verantwortungsbewußten und schweren Verhandlungen wurde trotz fast 1000jähriger Selbstständigkeit die Überzeugung immer stärker, damit der Allgemeinheit für die Zukunft den besseren Dienst zu erweisen.“

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 52, 22. Dezember 1971, S. 6)

Schloss Ulmerfeld 1992
Schloss Ulmerfeld 1992

Zusammenschluss und Ausblick

Am 14. Mai beschloss der Gemeinderat der Stadt Amstetten einstimmig die Vereinigung mit Mauer, Ulmerfeld-Hausmening und Preinsbach. Mit 1.1. 1972 trat diese in Kraft. „Diesem Beschluß waren langwierige Verhandlungen der beiden Landtagsfraktionen im Landhaus vorangegangen, die schließlich mit einer vollen Einigung geendet haben.“

Auf Vorschlag der ÖVP wurde bei dieser Gemeinderatssitzung auch auf eine mögliche Eingemeindung der „Gemeinden Dorf Haag und Winklarn einstimmig gebilligt, vorausgesetzt, daß diese Gemeinden einen solchen Schritt freiwillig tun.“

Der Anzeiger schreibt: „Wie Bürgermeister Pölz in der Wechselrede ausführte, hätten die Gemeinden Dorf Haag und Winklarn auf das seinerzeitige Angebot Amstettens negativ geantwortet, statt dessen eine Vereinigung der beiden Gemeinden miteinander in Aussicht gestellt. Daher sei es auch zu keinen Verhandlungen zwischen Amstetten und diesen beiden Gemeinden gekommen. Die Stadt Amstetten sei aber selbstverständlich bereit, wenn diese beiden Gemeinden die Vereinigung mit Amstetten wünschten, diesen Weg offenzuhalten und einen dementsprechenden Beschluß zu fassen.“

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 21, 19. Mai 1971, S. 1)

Ein Foto von der Stadionstraße mit dem Geschäft "Löwa" aus dem Oktober 1985.
Stadionstraße

Bürgermeister Johann Pölz erklärte bei der letzten Gemeinderatssitzung vor dem Zusammenschluss: „Es besteht kein Zweifel, daß Amstetten durch unsere gemeinsame Arbeit eine der dynamischten Städte Niederösterreichs geworden ist. Weit über die Grenzen unseres Bezirkes hinaus berichtet man immer wieder von neuen und vorbildlichen Leistungen unserer Stadt.“ Nach vorne schauend erklärte er: „Meine Damen und Herren!“ Wir gehen einer Zukunft entgegen, die einen weiteren verstärkten und langanhaltenden Aufschwung der Wirtschaft, des Handels und des Gewerbes vorsieht und damit den Wohlstand aller vermehren hilft.“

(Amstettner Anzeiger, 79. Jahrgang, Nr. 2, 5. Jänner 1972, S. 1)

Nach der Zusammenlegung ergab sich folgendes Bild: „Aufgrund der Volkszählung wird die Großgemeinde Amstetten, bestehend aus den derzeitigen Gemeinden Amstetten, Preinsbach, Mauer und Ulmerfeld-Hausmening 21.695 Einwohner zählen. Damit ist die Grenze von 20.000 Einwohner, die für die Berechnung der Ertragsanteile aus den gemeinschaftlichen Bundesabgaben von Bedeutung ist, deutlich überschritten. Auf die einzelnen Gemeinden aufgeteilt ergibt sich folgendes Bild: Amstetten 13.334, Mauer 4.444, Ulmerfeld-Hausmening 3.019, Preinsbach 898 Einwohner. … In den letzten 20 Jahren nahm die Einwohnerzahl Amstettens um 1.990 Personen (17,5%) zu.“

(Amstettner Anzeiger, 78. Jahrgang, Nr. 25, 16. Juni 1971, S. 1)

Heute zählt die Stadtgemeinde mit allen ihren Ortsteilen 23.569 (Stand 1. Jänner 2022) Einwohner.

Foto von der Ybbsbrücke aus dem Ortsteil Hausmening aus dem Jahre 1982 im Winter
Ybbsbrücke Hausmening 1982
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