
Amstetten startet im internationalen Projekt mit innovativen Maßnahmen zur Klimaanpassung im urbanen Raum als dritter Modellstandort in Niederösterreich.
Ziel dieses EU-HORIZON-Projekts ist es, bis zum Jahr 2028 praxistaugliche, naturbasierte Lösungen zur Klimaanpassung zu entwickeln, die in ganz Europa angewendet werden können. Im Mittelpunkt von Lab 3 steht das Thema Stadtklima mit Fokus auf Entsiegelung, Frischluftschneisen, Gebäudebegrünung und Altbaumpflege.
Gemeinsam mit Vertreter:innen der Stadt, des Landes Niederösterreich und Projektpartner:innen aus Verwaltung, Wissenschaft und Praxis fand am 21. Mai 2025 der offizielle Auftakt für das sogenannte „Lab 3“ in Amstetten statt, inklusive Stadtrundgang mit Vizebürgermeister Markus Brandstetter. „Amstetten zeigt, wie nachhaltige Stadtentwicklung funktionieren kann. Gerade in Hitzeperioden ist es entscheidend, dass Städte aktiv gegen sommerliche Überhitzung vorgehen – mit Grünraum statt Beton“, so Tino Blondiau, Leiter des Bereichs Klima in der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ.
Größte Schwammstadt Niederösterreichs
Mit dem Entsiegelungsprojekt in der Innenstadt, das zu den ambitioniertesten des Landes zählt, hat Amstetten ein starkes Zeichen gesetzt. Nun sollen weitere Maßnahmen wie Fassaden- und Dachbegrünungen, schattenspendende Bäume, neue Grünflächen und kühlende Luftschneisen folgen. „Flächen sind nicht unbegrenzt verfügbar, daher hat das Leerflächenmanagement für uns hohe Priorität. Wir sind gerade dabei, vernünftige Stadtentwicklung mit neuen Verkehrswegen und attraktiven Grünräumen zu kombinieren, vor allem um Auswirkungen der Klimakrise wie Überschwemmung oder Überhitzung des Ortsgebiets vorzubeugen“, erklärte Brandstetter bei der Stadtführung.
Grüne Lösungen für Europas Klimazukunft
ARCADIA steht für „Transformative Climate Resilience by Nature-based Solutions“ und wird in acht europäischen Ländern umgesetzt. In Niederösterreich werden im Rahmen des Projekts neben der Stadt Amstetten auch Labs zu naturbasierten Lösungen für die Klimaanpassung in den KLAR!-Regionen Wagram und Mistelbach-Wolkersdorf durchgeführt. Koordiniert wird das Projekt durch die Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft des Landes NÖ. Die Energie- und Umweltagentur NÖ, die NÖ Agrarbezirksbehörde, Natur im Garten, ecoplus und GeoSphere Austria sind zentrale Partner im Projektkonsortium. „Wir nutzen unsere enge Verbindung zu den Gemeinden, um naturbasierte Lösungen zu finden und zu etablieren. Die Mitarbeit im Projekt verschafft unserem Know-how europaweite Aufmerksamkeit in einer Krise, die uns alle betrifft“, betonte Christa Lackner, Geschäftsführerin von „Natur im Garten“.
