Neuvergabe bringt zusätzliche Linie, Betrieb am Samstagnachmittag, ausgedehnten Fahrplan und neuen Betreiber.

„Das Citybus-Angebot für die Amstettnerinnen und Amstettner wird um rund 50 Prozent erweitert“, informiert Bürgermeister Christian Haberhauer. „Unser Ziel ist ganz klar, wir wollen mehr Amstettnerinnen und Amstettner dazu bewegen, auf den Citybus umzusteigen. Dazu braucht es attraktive Angebote“, erklärt Vizebürgermeister Markus Brandstetter.
Gemeinsam mit den Stadtwerken, der NÖ Regional GmbH sowie Verkehrsplanern wurden Linienführung, Taktfrequenz und Auslastung der Citybusse analysiert. Gesucht wurde im Vorfeld ebenso der intensive Austausch mit Fahrgästen und vor allem auch mit Personen, die den Citybus nicht nutzen. Das Ergebnis floss in die EU-weite Ausschreibung für die Neuvergabe des öffentlichen Nahverkehrangebots ein.
„Wir haben hohe Anforderungen an den künftigen Betreiber gestellt. Das betrifft die Ausweitung des Angebots aber auch den Umstieg auf eine klimafreundliche E-Bus-Flotte. Mit der N-Bus GmbH ist ein regionales Unternehmen als Sieger hervorgegangen, das für Erfahrung, Expertise und Qualität steht. Durch diese neue Partnerschaft können wir unsere ambitionierten Ziele, den städtischen Nahverkehr zu verbessern, umsetzen“, so Bürgermeister Christian Haberhauer.
N-Bus GmbH neuer Betreiber für Citybus
N-Bus ist ein gemeinsames Tochterunternehmen der Kerschner und Mitterbauer Gruppe. Gegründet wurde das Unternehmen 2007. „Wir verwalten derzeit 100 Busse im VOR-Gebiet und beschäftigten 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, informiert N-Bus-Geschäftsführer Ing. Mag. (FH) Anton Pichler über das Unternehmen.
Die Vertragslaufzeit beträgt 8 Jahre. Der Betrieb startet mit 1.7.2025. Mit diesem Datum werden die Verbesserungen im Liniennetz und im Fahrplan wirksam.
„Die Vorarbeiten sind intensiv am Laufen“, erklärt Pichler. So werden nun etwa die sieben E-Busse bestellt. Der Kerschner-Standort in der Stadionstraße sei für die neue Bus-Flotte perfekt geeignet.
CityBus Neu: Das sind die wesentlichen Verbesserungen
1. Neue Linie
Es wird eine zusätzliche Linie eingerichtet. Damit steigt die Anzahl auf 7 Strecken. Die neue Linie führt vom Bahnhof über die Wiener Straße und Reichstraße in Richtung Dingfurth.
„Seitens der Bewohnerinnen und Bewohner war es ein großes Anliegen hier eine Busverbindung zu schaffen – im speziellen auch für die Schülerinnen und Schüler. Die neue Verbindung kommt ebenso den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der dort ansässigen Unternehmen zugute. Zudem ist der Bereich zwischen Greimpersdorf und Dingfurth ein Zukunftsgebiet der Stadtentwicklung. Hier gilt es vorausschauend zu handeln“, führt Vizebürgermeister Brandstetter aus.
Künftige Haltestellen: Bahnhof – Arbeiterkammer – Agathastraße – Friedenstraße – Josef-Umdasch-Platz – Industriestraße – Otto-Schott-Straße – Luft – Leonhardstraße – Hans-Kudlich-Straße
2. Betrieb auf Samstagnachmittag erweitert
Mit der Neuvergabe wird der Betrieb auf Samstagnachmittag erweitert. Bislang endete der Samstagsbetrieb um 12:30 Uhr. Dieser wird nun bis nach 19 Uhr ausgedehnt.
3. Ausweitung des Fahrplans und Anpassung an den Bahnverkehr
Der Fahrplan wird deutlich erweitert. Die ersten Busse starten vor 6 Uhr, die letzten verkehren künftig nach 19 Uhr (bislang 6:20 Uhr – 19:00 Uhr). Die Taktführung wird zudem optimiert und an den Bahnverkehr angepasst.
4. Erhöhte Taktfrequenz
Die Taktfrequenz wird in den Hauptverkehrszeiten, bei den am stärksten frequentierten Linien, auf drei Fahrten pro Stunde verdichtet.
„Dies betrifft Linie 1 (Allersdorf), Linie 3 (Parksiedlung) sowie Linie 4 (Krautberg)“, so Georg Riegler-Köttrisch, Mobilitätsexperte der Stadt Amstetten.
„Im Jahr 2023 waren insgesamt 302.180 Fahrgäste mit dem Citybus unterwegs. Das sind um 11,5 % mehr Fahrgäste als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die am stärksten frequentierte Linie war 2023 Linie 3, die das Zentrum mit der Parksiedlung verbindet, mit 80.898 Nutzerinnen und Nutzern“, gibt Riegler-Köttrisch Einblick in die Zahlen.
5. Die neue E-Bus-Flotte
Künftig sind ausschließlich E-Busse im Einsatz. Die 6 Fahrzeuge werden batterieelektrisch mit 100 % Ökostrom betrieben. Dadurch werden jährliche rund 190 Tonnen CO2 eingespart.
Trotz Mehrleistung: Betriebskosten bleiben konstant
„Die Jahreskilometerleistung steigt von rund 230.000 km auf rund 340.000 km“, erklärt Harald Stressler, Business Developer bei den Stadtwerken Amstetten. „Trotz der Ausdehnung des Angebots bleiben die Betriebskosten von jährlich rund 900.000 Euro auf dem bisherigen Niveau“, so Stressler weiter. Die beiden Hauptfaktoren dafür sind die gezielte Ausschöpfung von Förderungen (EBIN-Förderung) und die geringen Betriebs- und Wartungskosten der neuen E-Bus-Flotte im Vergleich zu den bisherigen Dieselbussen.
Tarife
Die Tarife richten sich, wie bislang, nach dem VOR-Tarifsystem. Ergänzt wird das Citybus-Angebot, wie bisher, durch das CityAst.